Wundheilung und ihre Besonderheiten bei Kindern
Was macht Babyhaut so anders?
Die Haut ist das größte und schwerste Organ des menschlichen Körpers und verfügt über wichtige Funktionen. Das gilt von Geburt an. Tatsächlich ist die Hautfläche von Kleinkindern zweieinhalb bis drei Mal größer als bei Erwachsenen. So ist das Thema Wundheilung gerade bei Eltern von Babys und Kleinkindern ein signifikant wichtiges Thema. Aufgrund der Beschaffenheit der Babyhaut ist diese deutlich empfindlicher als die Haut von Erwachsenen.
Die menschliche Haut ist bei der Geburt komplett angelegt. Das ist auch der Grund, weshalb die Hautfläche von Babys und Kleinkindern zweieinhalb bis drei Mal so groß ist, wie die von Erwachsenen. Allerdings ist der Zusammenhalt der Epidermis (Oberhaut) und der Dermis (Lederhaut) noch sehr schwach, weshalb sich schneller Blasen bilden können. Die Epidermis reift mit der Zeit, die Hautstrukturen vernetzen sich und die Haut wird fester.
Sind Wundprobleme bei Babys "normal"?
Auch die Schweißdrüsen sowie Thermoregulation sind in den ersten Lebensmonaten noch nicht weit genug entwickelt. Bis zur vollständigen Ausbildung der Lipidbarriere verlieren Säuglinge noch viel Wasser über die Haut, sie wird trocken und spröde und dadurch anfällig für Entzündungen. Die typisch rosige Babyhaut tritt erst im Alter von zwei bis vier Monaten auf. Das alles führt dazu, dass die Barrierefunktion der Haut von Kleinkindern nicht stark ausgeprägt ist und somit keinen ausreichenden Schutz vor Infektionen durch Bakterien, Viren oder Pilzen bieten kann. Im Windelbereich führt vor allem die Inkontinenz, die im Babyalter üblich ist, zu Wundproblemen.
Die drei Phasen der Wundheilung

EXSUDATIONSPHASE

In der Exsudationsphase, führen Hautverletzungen häufig zu Blutungen. Daraufhin leitet der Körper die Hämostase ein, welche wiederum zu Vasokonstriktion und Thromobozytenadhäsion sowie -aggregation führt. Außerdem bildet sich der Plättchenpfropf und der Blutgerinnungskaskade wird aktiviert. Es entsteht ein Fibringerinnsel. Diese Phase ist durch Krusten und Nekrosen geprägt. Anschließend beginnt die Reinigungsphase, bei der die Vasodilation eintritt, um Makrophagen und Neutrophile Granulozyten in den Wundbereich zu transportieren. Die Entzündungszellen wehren Keime ab, entfernen abgestorbenes Gewebe und setzen chemotaktische Stoffe und Wachstumsfaktoren frei. Wundsekret exsudiert. Während dieser Phase sind die Zellen und Hormone des Immunsystems wesentlich an der Abtötung eingedrungener Keime und am Heilungsprozess beteiligt.

GRANULATIONSPHASE

In der Granulationsphase wird neues Gewebe gebildet und die Wunde aufgefüllt. Fibroblasten und Endothelzellen wandern in die Wundränder ein. Die Fibroblasten bilden unter dem Abbau des Fibrinnetzes Kollagen, während aus den migrierenden Endothelzellen Kapillaren entstehen, die für eine optimale Wunddurchblutung sorgen und den Stoffwechsel gewährleisten. Es entsteht eine zelluläre Matrix aus Fibroblasten, Enthodelzellen, Makrophagen, Kollagen, Fibroneticin und Hyaluronsäure, die namensgebend für das Granulationsgewebe ist. Hier zeigen sich hellrote, glasig-transparente Körnchen, die Gefäßbäume der zahlreichen Kapillaren.

EPITHELISIERUNGSPHASE

In der letzten Phase, der Epithelisierungsphase, bildet sich das Ersatzgewebe und es kommt zur Narbenbildung, was mehrere Wochen dauern kann. Ein Drittel des Durchmessers der Wunde schließt sich ausschließlich durch Schrumpfung, da das Granulationsgewebe wasser- und gefäßärmer wird. Die übrigen zwei Drittel schließen sich durch Neubildung von Narbengewebe, wobei Kollagenfasern ausgebildet werden, die sich bündelförmig vernetzen und stabilisieren. Epithelzellen verschließen zuletzt die Wundoberfläche.

Die Bedeutung von "time"
Die allgemeinen Anforderungen an eine phasengerechten Wundtherapie kann man mit dem Akronym TIME zusammenfassen. TIME setzt sich aus den folgenden englischen Begriffen zusammen:

TISSUE MANAGEMENT

wiederholtes Débridement von nekrotischem Gewebe

INFLAMMATION AND INFECTION

Entzündungs- oder Infektionskontrolle

MOISTURE BALANCE

Regulation des Feuchtigkeitsgleichgewichts

EPITHELIAL ADVANCEMENT

Förderung der Epithelisierung

Warum heilt Babyhaut schneller?
Aufgrund der verhältnismäßig großen Hautoberfläche von Säuglingen und Kleinkindern können viele Wirkstoffe, die über die Haut aufgenommen werden, schneller relevante Blutspiegel erreichen als bei Erwachsenenhaut. Zudem wird durch die raschere Bereitstellung von Fibroblasten einerseits schneller Kollagen gebildet, welches maßgeblich am Aufbau der Haut beteiligt ist, andererseits das Granulationsgewebe schneller aufgebaut, das als vorübergehendes Gewebe während der Wundheilung fungiert und die Neubildung von Blutgefäßen verhindert.
Worauf ist bei der Wundheilung von Babys zu achten?
Bei der Wundversorgung von Säuglingen und Kleinkindern sollten spezielle Aspekte berücksichtigt werden, da die meisten Produkte der Wundversorgung für Erwachsene entwickelt wurden und die Kinderhaut insgesamt möglichst wenig Substanzen ausgesetzt werden sollte. Hierbei sollte vor allem auf bedenkliche Wirkstoffe geachtet werden. Dazu gehören einige Antibiotika, wie Zink, Neomycin, Alkohol, Antiseptika und Salicylsäure. Kortikosteroide können ebenfalls zu Hautschädigungen führen. Auch bei Hautpflegemitteln gilt es auf einen geringen Anteil an Emulgatoren und Konservierungsstoffe zu achten. Auch Substanzen wie Farbstoffe, Duftstoffe, Lanolin und Perubalsam können zu Hautreizungen führen. Pflegeprodukte, wie Cremes, sollten vorsichtshalber erst auf einem kleinen Hautareal getestet werden, bevor diese großflächig aufgetragen werden. Wundauflagen, wie z.B. Pflaster, mit Klebestoff oder -band führen bei ihrer Entfernung zum Abreißen der Epidermis dieser leicht verletzlichen Haut. Die Millis Windeleinlage ist hier eine bessere Alternative, da diese nicht verkleben und problemlos von der Haut entfernt werden können, ohne Abriss der Epidermis.
Was ist Millis?

Millis ist eine Wundschutzeinlage, die mit hautpflegenden, natürlichen Wirkstoffen versehen ist und beruhigend auf den wunden Po und Windeldermatitis einwirkt. Dabei ist die Einlage trocken und besonders weich und führt somit zu keiner weiteren Belastung durch Feuchtigkeit oder überflüssige Strapazierung.

Die Anwendung von Millis ist simpel und unkompliziert, sie schmiert nicht und kann auch unterwegs leicht transportiert und angewendet werden. Die Leichtigkeit des Materials trägt dazu bei, dass die Einlage für das Kind kaum merklich in der Windel liegt. Millis besteht aus einem Material, welches auch in vielen anderen Babyhygieneartikeln bereits verwendet wird und dank Öko-Tex 100 Standard nicht nur ungefährlich sondern auch besonders babyhautfreundlich ist. Die Wirksamkeit der Einlage ist klinisch bestätigt und die Verträglickeit dermatologisch mit einem “Sehr gut” nachgewiesen. 

Die natürlichen Wirkstoffe Aloe vera, Ubiquinone und Mandelöl sind in Form von kleinsten Kapseln auf der Einlage aufgebracht. Beim Windelwechsel wird Millis auf die betroffene Stelle am wunden, frisch gereinigten Po aufgelegt und für einen besseren Halt leicht in die Gesäßspalte gedrückt. Anschließend wird die frische Windel wie gewohnt verschlossen und fertig.

Durch den Hautkontakt und die Bewegung des Babys platzen die Kapseln auf und setzen somit nach und nach die Wirkstoffe frei, die über viele Stunden auf den wunden Po einwirken. Somit trägt die Einlage während des Windeltragens zur Pflege der gereizten Babyhaut bei. Ein Baby bewegt sich im Durchschnitt im Schlaf doppelt so viel wie ein Erwachsener, weshalb die Millis auch perfekt über Nacht eingesetzt werden können. Dank der einfachen, unkomplizierten Anwendung werden die betroffenen Stellen nicht unnötig durch Reiben gereizt oder strapaziert. Urin kann durch die Einlage transzendieren und wird somit von der gereizten Stelle abgehalten.